Sind Bio-Weine die besseren Weine?

Naturbelassen produzierte Lebensmittel liegen voll im Trend. Der Verzicht auf chemische Spritz- und Düngemittel ist für viele Verbraucherinnen und Verbraucher das Hauptargument, sich für ökologisch erzeugte Produkte zu entscheiden. Doch wie sieht es beim Wein aus? Schmeckt Biowein besser oder nur anders? Und wer profitiert eigentlich am meisten von "Bio"?

 

Bio hilft vor allem dem Boden und der Rebe

Bio-Weine wurden in der Vergangenheit oft belächelt. Individualisten, überzeugte Ökofreaks und manchmal auch esoterisch angehauchte Winzerinnen und Winzer produzierten nicht immer überzeugende Weine. Doch das Bild hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Inzwischen setzen auch große, renommierte Weinbaubetriebe auf biologischen oder sogar biodynamischen Anbau. Mit Esoterik oder dem sogenannten "Greenwashing" hat das nichts zu tun. Dahinter stehen knallharte Fakten, die den biologischen Anbau für Produzentinnen und Produzenten so interessant machen. Aktuellen Zahlen des österreichischen Landwirtschaftsministeriums belegen, dass in Österreich mittlerweile 24% der gesamten Rebfläche biologisch bewirtschaftet werden. In Deutschland sind es derzeit rund 10% und in Italien waren es im Jahr 2022 etwas mehr als 18%.


Vom Öko-Anbau profitiert vor allem der Boden. Die Begrünung der Rebzeilen, also das Anpflanzen von Grün- und Blühpflanzen zwischen den Reben, fördert gleich mehrere Dinge.

  • Die Erhöhung der Artenvielfalt sorgt für Kleinstlebewesen auf und im Boden und schafft Lebensraum für viele Nützlinge. Darüber hinaus binden bestimmte Pflanzen Stickstoff, den sie dann wieder an den Boden abgeben und so die Reben mit natürlichem Dünger versorgen.
  • Durch die Begrünung wird der Boden gefestigt und quasi versiegelt. Dadurch werden die Rebzeilen vor Bodenerosion geschützt. Wind und Regen können so die wichtige Humusschicht kaum abtragen.
  • In manchen Weinregionen ist Trockenheit ein zunehmendes Problem. Grünstreifen reduzieren die Verdunstung von Wasser und sorgen für einen besseren Wasserhaushalt im Boden.

Gespritzt? Ja, aber bitte nur natürlich
Chemische Pflanzenschutzmittel und Insektizide sind im Bio-Anbau tabu. Trotzdem wird auch beim ökologischen Anbau gespritzt. Allerdings mit natürlichen Mitteln. Dazu gehören u. a. Kupfer, Schwefel und manchmal sogar Backpulver. Entscheidend ist die Dosierung, denn der übermäßige Einsatz von beispielsweise Kupfer belastet den Boden. Um dies zu verhindern, dürfen in Deutschland und Österreich jährlich maximal 3 kg Kupfer pro Hektar im Weinberg ausgebracht werden.

Neben den natürlichen Spritzmitteln ist vor allem die Laubarbeit im Weingarten besonders wichtig. Bio-Winzerinnen und -Winzer wenden dafür deutlich mehr Zeit auf als konventionelle Betriebe. Unter dem Strich ist die ökologische Landwirtschaft im Weinbau langfristig die nachhaltigere Methode. Sie verbessert die Bodenqualität, hilft den Reben in Trockenphasen und verhindert Gift- und Schadstoffe im Boden und in den Pflanzen. Genau aus diesen Gründen setzen nun auch immer mehr Spitzenweingüter auf biologischen oder biodynamischen Anbau.

Auch nach der Lese gelten für den Ausbau der Bioweine im Keller Regeln. Dazu gehört unter anderem, dass nur Bio-Hefen verwendet werden dürfen und dass die Weine auch nur in bestimmten Maßen gefiltert oder geschönt werden dürfen.

Schmecken Bio-Wein nun besser?
Dies zu beurteilen liegt immer in der Hand der Person, die den Wein probiert. Gute Weine müssen einfach gut gemacht sein und das wiederum liegt maßgeblich in der Hand der Winzerin bzw. des Winzers. Sowohl konventionell als auch biologisch wirtschaftende Weinbaubetriebe können aus gesunden, reifen Trauben hervorragende Weine erzeugen. Bio-Weine enthalten jedoch keine Rückstande von chemischen Spritzmitteln und dürfen zudem geschmacklich kaum verändert werden. Bei konventionellen Weinen entscheidet die Winzerin oder der Winzer, wie naturnah der Betrieb arbeitet. Je weniger "Helferlein" eingesetzt werden, desto authentischer und natürlicher schmeckt der Wein.

 

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  1. Hattenheim Riesling trocken 2021 - Weingut Kaufmann (Rheingau -Deutschland)
  2. Eva Faleria DOC 2022 - Terra Fageto (Marken - Italien)
  3. Fiano Puglia IGT 2022 - Antica Enotria (Apulien - Italien)
  4. Colle del buffo Rosso Piceno DOC 2020 - Terra Fageto (Marken - Italien)
  5. Le Pianette Toscano Rosso IGT 2018 - Fattoria Fibbiano (Toskana - Italien)
  6. Vriccio Primitivo IGT Puglia 2021 - Antica Enotria (Apulien - Italien)

Auch wir sind davon überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der einzig richtige Weg für die Zukunft ist. Nur so gehen wir verantwortungsvoll mit unserer Natur um und erhalten Weine, die nachhaltig und natürlich produziert wurden.

 

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